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Zitat zum Sonntag #87 aus: Tanz der Tiefseequalle

 

book and penAm vergangenen Freitag – am 12. Oktober 2018 – wurde auf der Frankfurter Buchmesse der Jugendliteraturpreis verliehen, in den Kategorien „Bilderbuch“, „Kinderbuch“, „Jugendbuch“, „Sachbuch“ und „Preis der Jugendjury“. Demnächst werde ich noch näher auf den Preis, die diesjährigen Preisträger und die ausgezeichneten Titel eingehen.

Doch beim heutigen Sonntagszitat geht es um ein wunderbares Jugendbuch, das zwar nicht mit dem Literaturpreis gekrönt wurde, das aber zur Liste der nominierten Bücher gehört. Ein Buch, das ich sowohl jungen Leserinnen und Lesern ab zwölf Jahren als auch einer älteren Leserschaft unbedingt ans Herz legen möchte. Der Titel mag ein bisschen unverständlich klingen, das Cover etwas eigenwillig wirken. Widmet man sich jedoch dem Inhalt und der großartigen Geschichte, wird beides – Titel und Cover – klarer und gewinnt immer mehr an Kontur. (Ein Aha-Erlebnis beim Lesen ist garantiert.)

Stefanie Höfler erzählt in ihrem zweiten Jugendroman „Tanz der Tiefseequalle“ die Geschichte von zwei Teenagern, die äußerlich absolut unterschiedlich sind. Während die aus Ägypten stammende Sera eine graziöse Schönheit ist, hat Nico etliche Pfunde zu viel auf den Hüften und sieht auf den ersten Blick alles andere als attraktiv aus. Und trotzdem – oder gerade deswegen – lernen sich die beiden kennen. Eine vorsichtige Freundschaft entspinnt sich zwischen Sera und Nico, eine Freundschaft, die langsam stärker und tiefer wird.

Aber: Funktioniert das überhaupt – mit einem übergewichtigen Jungen befreundet zu sein, der von fast allen gemieden und sogar gemobbt wird? (Diese Frage betrifft Sera.) Und: Würde sich so ein schönes Mädchen wie Sera tatsächlich und ernsthaft für einen wie Nico interessieren? (… fragt sich Nico.) Die Autorin gibt in ihrem Werk Antworten auf diese Fragen. Antworten, die weder billig noch abfertigend sind. Vielmehr nähert sich Frau Höfler dem Thema „Aussehen“ sowie der Fragestellung „Wie wichtig ist das äußere Erscheinungsbild?“ sehr feinfühlig, reflektiert und tiefsinnig. Sie verschweigt nicht, dass es schwere Menschen schwer haben im Leben und dass Nico nicht nur mit den Beleidigungen seiner Klassenkameraden zu kämpfen hat, sondern auch mit seinem Gewicht, seinem Aussehen, seinem Anderssein.

Als Sera nach einer konfliktären Situation vorschlägt, einfach abzuhauen, einfach die Flucht zu ergreifen, denkt Nico:

♥ ♥ ♥

Wer so aussieht wie ich, der kann nicht fliehen: Wohin auch immer ich fliehen würde, ich müsste meinen Körper mitnehmen. Und meinen Körper mitzunehmen, bedeutet unweigerlich, ungefähr alle Probleme mitzunehmen, die ich habe, und was für einen Sinn hat dann Flucht?

♥ ♥ ♥

Verlagsseite

Ob es Nico gelingen wird, seinen Körper und alle seine Probleme auch anzunehmen, erfährt man im Laufe des Buches. Es lohnt sich wirklich, in diesen Roman und diese Geschichte einzutauchen und der Tiefseequalle beim Tanzen zuzuschauen.

Ich wünsche euch eine wundervolle Woche – ohne Fluchtgedanken und voller Annahme! 🙂

Herzliche Grüße,

Tina
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„Joe Hart – Geheimprojekt Puma 6 “ von Daniel Kowalsky *Noahs Buchvorstellung*

Preis: 11,99 €
 gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag:  Brunnen ( September 2011)
ISBN: 978-3765511486
Band 2 der Reihe „Joe Hart und die Blauen Tiger“
Genre: Kinder- und Jugendbuch, Krimi
ab 10 Jahren

Der Klappentext

Anfang Oktober – Norditalien. Auf spektakuläre Weise gelingt es der Geheimorganisation TARANTOLA, die beiden Verbrecher Luigi Belmonte und Ryan Smith aus dem Gefängnis zu befreien. Ein Spezialauftrag – Geheimprojekt PUMA 6 – führt die beiden Profis nach Portiragnes an die Mittelmeerküste von Südfrankreich.
Zur gleichen Zeit verbringen Joe Hart und die Blauen Tiger ihre Herbstferien in Portiragnes auf der Pferderanch von Herrn Dietrich. Unbemerkt geraten sie ins Visier von TARANTOLA. Denn Ryan und Luigi verfolgen neben dem Geheimprojekt Puma 6 noch ganz andere Ziele … Und wie es scheint, kann niemand sie aufhalten.
Doch die Blauen Tiger schöpfen Verdacht. Mit neuester Technologie, Mut und Abenteuerlust setzen sie alle Hebel in Bewegung, um hinter das Geheimnis der Verbrecherorganisation zu kommen. Wird es unseren Freunden gelingen, die Pläne von TARANTOLA zu durchkreuzen …?

(Quelle: Brunnen Verlag)

Wer ist Joe Hart?

Joe Hart ist ein Junge aus Düsseldorf.Er ist 12 Jahre alt. Sein Vater ist Spezialagent.

Wer sind die Blauen Tiger?

Die Blauen Tiger sind eine Jugendgruppe, ebenfalls aus Düsseldorf.

Was ist Tarantola?

Tarantola ist eine Verbrecherorganisation, die illegalen Waffenhandel treibt.

Wie würdest du das Buch beschreiben?

Sehr spannend mit spannungsreichen Szenen und Action.

Warum hast du das Buch gelesen?

Ich habe den ersten Teil als Hörbuch gehört.

Wer ist deine Lieblingsfigur?

Meine Lieblingsfigur ist Josua. Er ist ein Abenteurer und Actiontyp.

Wie viele Bände von Joe Hart gibt es bis jetzt?

Es gibt schon vier Joe-Hart-Bücher. Der nächste Band erscheint im Februar 2015.

Wie viele lese.helden.punkte vergibst du?

10/10 lese.helden.punkte vergebe ich!

1

„Göttlich verdammt“ von Josephine Angelini *Kurzrezension*

Preis: 9,99 €
Taschenbuch-Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Oetinger (1. Oktober 2013)
Originaltitel: Starcrossed
ISBN: 978-3-8415-0137-0
Genre: Fantasy
ab 14 Jahren
Band 1 der „Göttlich“-Trilogie

Der Klappentext

Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe!

Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket – und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen – indem sie sich ineinander verlieben …

Der ultimative Roman für alle „Biss“- und „Panem“-Fans – mit dem hinreißenden Sehnsuchtspaar: Helen und Lucas. Eine Highschool-Romanze mit Elementen aus der griechischen Mythologie.

Die Gedanken zum Buch

Ich wollte die „Göttlich“-Trilogie schon seit längerer Zeit lesen, da die Reihe so lange auf der Bestsellerliste stand. Das hat mich neugierig gemacht, und ich bin mit recht hohen Erwartungen an den ersten Band herangegangen. Meine Erwartungen wurden zwar nicht völlig enttäuscht, aber auch nicht erfüllt. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, die Geschichte um Helen ist spannend und der Bezug zur griechischen Mythologie ist sehr interessant. Beim Lesen bin ich jedoch des Öfteren über den etwas ungelenken und hölzernen Schreibstil der Autorin gestolpert. Manche Stellen des Romans fand ich – für einen Bestseller – schlecht formuliert und hätte mir hier mehr von Josephine Angelini erhofft. Auch der Liebesgeschichte fehlt es meiner Meinung nach an Romantik und Spannung. Zwischen Helen und Lucas habe ich kein richtiges „Knistern“ gespürt – ich habe den Verlauf der Liebesbeziehung eher als Abhandlung empfunden. Helens Charakter hat mir von Anfang an gut gefallen. Obwohl sie wunderschön aussieht, ist sie keineswegs eingebildet oder arrogant, sondern schüchtern und zurückhaltend. Sie ist sich weder ihres guten Aussehens, noch ihrer Stärke bewusst und lernt erst nach und nach ihre besonderen Gaben und außergewöhnlichen Fähigkeiten kennen. Im Laufe der Handlung verändert sich Helen und gewinnt neben ihren „Superkräften“ auch an innerer Stärke und Selbstbewusstsein. Lucas dagegen bleibt ziemlich eindimensional. Auch er ist mit umwerfender Attraktivität und besonderen Kräften gesegnet – ich hätte aber gerne noch mehr über seine Persönlichkeit und sein Innenleben erfahren. Die Geschichte an sich fand ich sehr packend – mit einem Spannungsbogen, der größtenteils aufrechterhalten wird. Durch die Elemente der griechischen Mythologie habt sich die Handlung von den meisten Fantasy-Romanen ab. „Göttlich verdammt“ bietet unterhaltsamen und leichten Lesestoff, allerdings ohne wirklichen Tiefgang. Trotz der Kritikpunkte habe ich vor, auch noch die beiden anderen Teile zu lesen und kann die Reihe weiterempfehlen an jüngere und ältere 😉 Mädchen, die Fantasy mögen.

Die Bewertung

7/10

lese.helden.punkte

2

„Vor uns die Nacht“ von Bettina Belitz *Kurzrezension*

Preis: 17,95 €
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: script5 (10. März 2014)
ISBN: 978-3-8390-0159-2
Genre: Liebesroman
ab 16 Jahren

Der Klappentext

Sie hassen sich, wenn sie miteinander reden. Und sie lieben sich, wenn sie sich berühren. Sicher ist nur eins: Seit Ronia Jan getroffen hat, ist nichts mehr wie zuvor. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hat, muss sie jeden Freitag zurückkehren. Abends. An den Fluss. Wenn es dort still und einsam ist. Hier, so hofft sie, wird sie ihn wiedersehen …

Niemand hat die 21-jährige Studentin Ronia bisher so fasziniert wie der rebellische Jan, der keine Konventionen kennt. Ronia und Jan kommen aus völlig verschiedenen Welten und fühlen sich doch magisch voneinander angezogen. Auch wenn Ronia zunächst dagegen ankämpft – es ist zwecklos, sie kann sich dem rätselhaften Jan nicht entziehen. Da sie jedoch einige bittere Enttäuschungen hinter sich hat, möchte sie diesmal alles anders machen: keine Träumereien, keine Versprechen, keine Liebesschwüre – sie will die Zügel in der Hand behalten. Und so beginnt ein hochexplosives, hingebungsvolles und nervenaufreibendes Spiel …

Die eigene Meinung

Bei „Vor uns die Nacht“ handelt es sich um eine typische Liebesgeschichte, bei der es ausschließlich um Liebes-Gedanken, Liebes-Gefühle und Liebes-Kummer geht. Die 21-jährige Ronia fühlt sich gegen ihren Willen zu dem mysteriösen Jan hingezogen, trifft sich regelmäßig mit ihm und denkt von morgens bis abends an ihn. Sie ist so gefangen in ihren Gedanken und Gefühlen für ihn, dass sie sowohl ihr Studium als auch ihre besten Freunde stark vernachlässigt. Außerdem wird Ronia innerlich immer abhängiger von Jan und seiner Zuneigung für sie. Dieser „ungesunde“ Aspekt in der Beziehung zwischen den beiden hat mich sehr gestört. Ronia grübelt stundenlang über das nach, was Jan gesagt oder auch nicht gesagt hat. Die Autorin schildert diese Grübeleien so genau, dass mir an manchen Stellen der Geduldsfaden gerissen ist und ich mehrere Abschnitte einfach übersprungen habe. Obwohl ich beim Lesen immer mehr Mitleid mit Ronia bekam, hat mich ihr Verhalten auch verärgert und schlichtweg genervt. Sie machte auf mich den Eindruck einer sehr unreifen und unreflektierten Persönlichkeit, die mit sich ganz und gar nicht im Reinen ist. Über Jan erfährt der Leser nicht viel, außer dass er umwerfend gut aussieht und einen außerordentlich schlechten Ruf hat. Meiner Meinung nach fehlt es seinem Charakter an Komplexität und Tiefe. Auch die Liebesgeschichte ist äußerst eindimensional. Ronia und Jan reden nicht viel miteinander – es geht hauptsächlich um Sex. Die erotischen Szenen fand ich persönlich viel zu detailliert und für ein Jugendbuch viel zu gewagt.

Mit großer Mühe habe ich es geschafft, das Buch zu beenden und kann es wirklich nur ganz überzeugten Bettina-Belitz-Fans empfehlen. Allen anderen rate ich von dieser Lektüre ganz klar ab. 😉

Da ich den Sprach- und Schreibstil der Autorin – im Gegensatz zum Inhalt – wunderschön und gelungen fand, werde ich mir demnächst die „Splitterherz“-Trilogie von Bettina Belitz vornehmen. 🙂

Die Bewertung

4/10 😦

lese.helden.punkte

Habt ihr das Buch gelesen?

Wenn ja – was haltet ihr davon?

Kennt ihr die Splitterherz-Reihe?

7

„Delirium“ von Lauren Oliver *Kurzrezension*

Preis: 8,99 €
Taschenbuch-Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Carlsen (22. November 2013)
ISBN: 978-3-551-31301-0
Genre: Fantasy, Dystopie
ab 14 Jahren
Band 1 der Amor-Trilogie

Der Klappentext

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll. Band 1 der spannenden Reihe von Bestseller-Autorin Lauren Oliver.

Die Gedanken zum Buch

Mit „Delirium“ hat Lauren Oliver eine Dystopie verfasst, die mich von den ersten Seiten an gefesselt hat. Da ich ein großer Fan von Dystopien bin, war ich gespannt, wie die Autorin die zukünftige Welt beschreibt. Die Vorstellung, dass Liebe – Amor Deliria Nervosa – eine tödliche Krankheit darstellen soll, finde ich interessant und erschreckend zugleich. Alle Menschen müssen sich im Alter von 18 Jahren einer Operation unterziehen, die sie für immer von dieser angeblich schrecklichen Erkrankung heilt. Die siebzehnjährige Lena steht kurz vor ihrem operativen Eingriff und muss sich bis zu ihrer Heilung an enge Regeln und Vorgaben halten. Starke Gefühle wie Freude, Begeisterung und Zuneigung sind nicht nur unerwünscht, sondern auch strengstens untersagt. Zu Beginn der Handlung glaubt Lena noch an das System, fügt sich ein und erwartet sehnsüchtig den Tag ihrer Heilung. Als sie jedoch den attraktiven und unangepassten Alex kennen lernt, keimen erste Zweifel in ihr auf.

Lauren Oliver gelingt es sehr gut, die Veränderung, die in und mit Lena vonstatten geht zu schildern. Der Leser wird mitten in die Reise hineingenommen, die Lena – innerlich und äußerlich – durchlebt. Dabei ist das Mädchen am Anfang keineswegs naiv, wie ich zuerst dachte (Wie kann man nur glauben, dass Liebe eine Krankheit sein soll?), sondern einfach nur ganz fest in ihrer Welt und dem dazugehörigen System gefangen. Lena ist intelligent, kritisch und mutig und wagt gemeinsam mit Alex erste Schritte in die Freiheit. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hat mir gut gefallen – sie ist romantisch, ohne kitschig zu sein. Der Cliffhanger am Schluss lässt mich unheimlich gespannt auf die Fortsetzung zurück.

Ich habe mit „Delirium“ viele spannende und schöne Lesestunden erlebt und freue mich schon, die Folge-Bände „Pandemonium“ und „Requiem“ zu lesen. 🙂

Die Bewertung

8/10

lese.helden.punkte

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„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ von David Levithan *Hörbuchrezension*

 Sprecher: Adam Nümm

Preis: 16,95 €
Laufzeit: 8 Stunden 45 Minuten (ungekürzte Lesung)
Verlag: Argon Hörbuch (27. März 2014)
ISBN: 978-3-8398-4061-0
Originaltitel: Every Day

Der Klappentext

A hat keine Freunde, keine Familie, kein Zuhause – und keinen eigenen Körper. Er ist nie länger als einen Tag dieselbe Person. Mal männlich, mal weiblich taucht er in die unterschiedlichsten Leben ein. Das ist sein Alltag, etwas anderes kennt er nicht. Doch dann lernt er Rhiannon kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Und auf einmal wünscht er sich mehr Kontinuität, als das Universum ihm zugesteht.

Der Held

A ist kein normaler Teenager, denn er besitzt keinen eigenen Körper. Jeden Morgen wacht er im Körper eines anderen Jugendlichen auf, ohne vorher zu wissen, wessen Leben er für den kommenden Tag – und wirklich nur für einen Tag – leben wird. A leiht sich praktisch die „Hülle“ eines anderen Jungen oder Mädchen, ohne bei der Auswahl ein Mitspracherecht zu haben. Er verbringt dann einen Tag im Leben eines für ihn Fremden und versucht, die Stunden bis Mitternacht so gut es geht zu gestalten und nicht als „Fremdkörper“ aufzufallen. Er respektiert den Alltag des jeweils anderen Teenagers und passt sich dessen Gepflogenheiten an. As Spielraum ist somit unwahrscheinlich eng – er ist ständig gefangen in verschiedenen Körpern, sein Horizont ist jedoch unwahrscheinlich weit, da er sich täglich in einen anderen Menschen hineinversetzen muss.

Erstaunlicherweise hat A sich mit seinem Schicksal abgefunden, nimmt seine – für mich schreckliche – Situation einfach hin und macht das Beste daraus. Ihn stört es überhaupt nicht, dass er weder männlich noch weiblich ist und nicht nur ständig den Körper, sondern auch das Geschlecht wechselt. Besonders glücklich ist er nicht, ihm scheint aber auch nichts zu fehlen. Dies ändert sich, als er Rhiannon trifft und sich sofort in sie verliebt. Von nun an würde er am liebsten jeden Tag mit ihr verbringen – immer im Körper einer anderen Person, doch das ist kaum möglich. A verstößt gegen so manche seiner Regeln, um Rhiannon nah zu sein.

Rhiannon ist für A die ganz große Liebe. Bei mir ist jedoch der Funke dieser Liebesgeschichte beim Zuhören nicht übergesprungen. Meiner Meinung nach ist die Beziehung der beiden zwar von Entschlossenheit und Ausdauer geprägt, nicht aber von Romantik oder „Schmetterlingen im Bauch“. Der Autor David Levithan hat die Liebesgeschichte für meinen Geschmack zu sachlich und an manchen Stellen zu langatmig dargestellt.

Der Titel

„Letztendlich sind wir dem Universum egal“ hat den Leserpreis 2014 bei Lovely Books in der Kategorie Bester Buchtitel gewonnen. Der Titel ist provakant, regt zum Weiterdenken und zum Hinterfragen an. Letztendlich war es dieser provokante Titel, der mich zum Anhören dieses Hörbuches veranlasst hat. Mir sind dazu direkt verschiedene Fragen in den Kopf geschossen: Wen oder was meint der Autor mit „Universum“? Was bedeutet „egal“ in diesem Zusammenhang? Heißt es, dass wir machen können, was wir wollen oder bedeutet es, dass sich niemand um uns kümmert und sich um uns sorgt? Was steckt hinter dieser Aussage – Resignation, Trauer oder eine gewisse Art von Gelassenheit?

Dieser Titel hat mich einfach neugierig gemacht und ich wollte unbedingt wissen, was sich dahinter verbirgt. Alle meine Fragen wurden im Laufe der Handlung nicht beantwortet, ich habe jedoch eine Ahnung davon bekommen, was David Levithan mit dem Titel aussagen möchte.

Der Sprecher

Adam Nümm ist Schauspieler und Sprecher. Seine Stimme ist warm, angenehm und sympathisch. Er liest das Hörbuch abwechslungs- und facettenreich und setzt Betonungen und verschiedene Nuancen gekonnt – und ohne Übertreibungen – ein. Mir ist es sehr leicht gefallen, Adam Nümm zuzuhören, denn ich habe seine Stimme auf Anhieb gemocht und konnte ihm die Rolle von A vollkommen abnehmen.

Die eigene Meinung

Zuerst hatte ich „Letztendlich sind wir dem Universum egal“ für einen Fantasy-Roman gehalten, habe dann aber schnell bemerkt, dass es sich eher um ein Jugenddrama handelt, das nur das fantastische Element des „Körperwechseln“ beinhaltet. An manchen Stellen wirkt die Handlung wie eine Sozialstudie, was zwar einerseits interessant, andererseits aber ziemlich zäh zu lesen bzw. anzuhören ist. Bei der Liebesgeschichte haben mir der romantische Funke und eine gewisse romantische Spannung gefehlt. Außerdem hat es mich gestört, dass der Autor – durch die Aussagen von A – immer wieder betont hat, dass es keinerlei Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Wesen gibt und dass das Geschlecht überhaupt keine Rolle in unserem Leben und in unserer Entwicklung spielt. Meiner Ansicht nach kann ein Autor sehr wohl eine starke Meinung haben und diese mit Hilfe seiner Charaktere vertreten, sollte dabei jedoch nicht aufdringlich sein.

Sprachlich gesehen hat mir der Roman sehr gut gefallen. David Levithan versteht es, mit Sprache zu spielen und seine Leser damit zu fesseln. Besonders positiv ist mir ein Vergleich aufgefallen, als A die Liebe mit einem Puzzle vergleicht, bei dem nicht alle Teile sofort zusammen- und ineinanderpassen, sondern erst einmal zurecht geschliffen werden müssen.

Die Idee, einen Tag im Körper eines anderen Menschen zu verbringen und dessen Leben für einen Tag zu leben, finde ich faszinierend. Ich würde gerne einmal einen Tag im Leben von einem meiner Freunde oder Verwandten stecken, um ihr Leben und ihren Alltag aus ihrer Perspektive zu sehen. Sicher würde ich dann einige Menschen viel besser verstehen können. Mein ganzes Leben lang von einem Körper zum nächsten zu wechseln, fände ich allerdings ganz furchtbar, traurig und verzweifelnd. Auch wenn ich nicht immer zufrieden mit meinem Körper bin, gehört er doch zu mir und bildet mit meinem Geist und meiner Seele eine Einheit – ein Ganzes, das meine Persönlichkeit ausmacht. 🙂

Letztendlich denke ich, dass wir dem Universum, den Menschen, die darin leben und dem, der für das Universum verantwortlich ist, keineswegs egal sind.

Die Bewertung

6/10

lese.helden.punkte

5

*Top Ten Thursday* 10 Bücher, auf die ich mich freue, die aber noch nicht erschienen sind

veranstaltet von Steffis Bücher-Bloggeria

Ich mache heute zum ersten Mal beim Top Ten Thursday mit. 🙂 Auf diese Bücher und Hörbücher, die 2015 veröffentlicht werden, freue ich mich besonders (sortiert nach Erscheinungstermin):

Sue Monk  Kidd - Die Erfindung der Flügelbtb Verlag (22.Januar 2015)

Zwei Frauen, die die Welt verändern:
Die elfjährige Sarah, wohlbehütete Tochter reicher Gutsbesitzer, erhält in Charleston ein ungewöhnliches Geburtstagsgeschenk – die zehnjährige Hetty »Handful«, die ihr als Dienstmädchen zur Seite stehen soll. Dass Sarah dem schwarzen Mädchen allerdings das Lesen beibringt, hatten ihre Eltern nicht erwartet. Und dass sowohl Sarah als auch Hetty sich befreien wollen aus den Zwängen ihrer Zeit, natürlich auch nicht. Doch Sarah ahnt: Auf sie wartet eine besondere Aufgabe im Leben. Obwohl sie eine Frau ist. Handful ihrerseits sehnt sich nach einem Stück Freiheit. Denn sie weiß aus den märchenhaften Geschichten ihrer Mutter: Einst haben alle Menschen Flügel gehabt … Lieber jetzt als irgendwann

FISCHER Taschenbuch (22. Januar 2015)

Lauren Graham, bekannt aus „Gilmore Girls“, erzählt eine Geschichte, die ihre eigene sein könnte:
Franny Banks ist zwar ein bisschen chaotisch, aber vor allem witzig, charmant und klug – eigentlich müsste sie alle ihre Ziele erreichen können:
– Schauspielerin werden
– den Durchbruch schaffen
– Mann fürs Leben finden
Für den Notfall hat sie trotzdem einen Plan B:
– langjährigen Freund Clark heiraten
– Englisch-Lehrerin werden
– in einen Vorort ziehen
Doch ihr „Ultimatum zur Traumverwirklichung“ von drei Jahren läuft bald ab. Als sich herausstellt, dass sogar Plan B geplatzt ist, lautet Frannys Motto deshalb: Lieber jetzt als irgendwann.

Elisabeth  Herrmann - Der Schneegänger

Goldmann (26. Januar 2015)

Der zweite Fall für Sanela Beara: Ein kleiner Junge wird entführt – und alle Ermittlungen laufen ins Leere. Vier Jahre später wird sein Skelett im Wald gefunden. Polizeimeisterin Sanela Beara muss dem Vater die schlimme Nachricht überbringen. Doch die Begegnung mit dem gut aussehenden Darko, der in den Wäldern Brandenburgs als Wolfsforscher arbeitet, löst Zweifel in ihr aus: War es wirklich eine Entführung? Oder wurde der Junge aus einfachen Verhältnissen etwa verwechselt? Doch alle Beteiligten schweigen eisern. Für Sanela gibt es nur eine Chance, Licht ins Dunkel zu bringen: Sie schleust sich undercover in die Villa der schwerreichen Familie Reinartz ein, bei der die Mutter des ermordeten Jungen damals gearbeitet hat – und wird hineingezogen in einen Strudel aus Hass, Gier und Verachtung, der sie selbst zu vernichten droht …

Hörbuch Wolfsschlucht

Argon-Verlag (2. Februar 2015)

Wallner und Kreuthner sind wieder da! Kommissar Clemens Wallner ermittelt in gleich zwei mysteriösen Fällen: Ein Bestattungsunternehmer versinkt mitsamt seinem Leichenwagen in der Mangfall, während gleichzeitig eine junge Frau verschwindet. Ihr Wagen wird kurz darauf im Gebirge gefunden – aufgespießt von einem Maibaum. Im Lauf der Ermittlungen stellt sich heraus, dass beide Ereignisse auf eigenartige Weise zusammenhängen – und dass bei beiden Wallners anarcho-bayerischer Kollege Leonhardt Kreuthner seine Finger im Spiel hat, dem diesmal ein genialer Plan für einen Maibaumklau aus dem Ruder gelaufen ist.

Der Sprecher: Michael Schwarzmaier ist ein beliebter Fernseh- und Theaterschauspieler und ein vielbeschäftigter Hörbuchsprecher. Seine markante Stimme und sein Sinn für Komik und Spannung machen ihn zur idealen Besetzung für die Romane von Andreas Föhr. Hörbuch StimmenArgon-Verlag (6. März 2015)

Endlich da: Nach „Fünf“ und „Blinde Vögel“ der dritte Thriller von Bestsellerautorin Ursula Poznanski! Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. Besonders Jasmin Matheis, die kein Wort spricht, seit man sie gefunden hat. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin …

Die Sprecherin: Andrea Sawatzki begeistert ihr Publikum mit Filmen wie Das Experiment oder Die Manns – Ein Jahrhundertroman. 2005 erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis für ihre Rolle als Tatort-Kommissarin. Ihre einzigartige Stimme, für die sie 2009 mit dem Deutschen Vorlesepreis ausgezeichnet wurde, hat sie bereits vielen Hörbuchbestsellern geliehen.

Barry  Jonsberg - Flieg, so hoch du kannst

cbt Verlag (9. März 2015)

Und dann kam Cassie… Als ob Holly nicht schon genug Probleme hätte … Jetzt zieht auch noch Tante Fern mit ihrer Tochter Cassie bei ihnen ein. Cassie leidet an Zerebralparese, sie kann nicht sprechen und sitzt im Rollstuhl. Holly ist genervt. Doch nach und nach entdeckt Holly, dass hinter Cassies Behinderung ein wunderbarer, kluger und einfühlsamer Mensch steckt, der sie als einziger richtig zu verstehen scheint. Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft.

ZwetschgendatschikomplottDer Audio Verlag (1. April 2015)

Der sechste Provinzkrimi von Rita Falk: Der Birkenberger Rudi ist umgezogen. Nun genießt er im Münchner Schlachthofviertel die Aussicht von seinem Balkon und beobachtet bei seinem morgendlichen Café Latte die Krähen, die über den Dächern der bayerischen Hauptstadt kreisen. Natürlich staunt der Rudi nicht schlecht, als ihm einer der Vögel plötzlich einen abgetrennten Frauenfinger vor die Füße legt! Blitzschnell informiert er seinen Ex-Kollegen und besten Freund Franz Eberhofer – und schon stecken die beiden mittendrin in ihrem sechsten großen Kriminalfall. Es zeigt sich: Der Finger gehörte einer Prostituierten, die erschlagen und mit einer mysteriösen Waffe übel zugerichtet wurde. Kurz darauf tauchen zwei weitere Frauenleichen auf – alle drei sind asiatischer Herkunft und wurden im Dirndl ermordet. Dem Franzl wird klar: Hier treibt ein Serienmörder sein Unwesen.

Der Sprecher: Christian Tramitz, der neben Bully Herbig in der preisgekrönten „Bullyparade“ spielte und 2001 in der Rolle des Ranger im Kassenschlager »Der Schuh des Manitu« die deutschen Kinoleinwände eroberte, ist regelmäßig im deutschen Fernsehen zu sehen. Mit seiner grandiosen Interpretation der Krimibestseller »Winterkartoffelknödel«, »Dampfnudelblues«, »Grießnockerlaffäre«, »Schweinskopf al dente« und »Sauerkrautkoma« konnte er Hörbuch- und Rita Falk-Fans gleichermaßen überzeugen. Und auch die ungekürzte Lesung von »Zwetschgendatschikomplott«, dem sechsten Teil der Eberhofer-Reihe, verspricht Hörspaß der Extraklasse.

 Carlsen (24. April 2015)

Der dritte Band der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout: Katy und Daemon kommen sich endlich näher. Alles scheint perfekt zu sein, doch es ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Plötzlich steht Blake wieder vor der Tür und bittet sie um Hilfe. Katy ist sich nicht sicher, ob sie ihm trauen kann, aber um ihre Freunde zu retten, würde sie alles tun – selbst ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen. Was sie noch nicht weiß: Blakes Plan wird die Wahrheit über die Lux endlich in greifbare Nähe rücken. Doch er wird Katy auch weiter von Daemon entfernen, als sie es für möglich hält

Der fünfte Band der Jugendbuch-Reihe Night School

Oetinger (8. Mai 2015)

Das grandiose Finale von NIGHT SCHOOL! Nicht nur, dass sie ihre Großmutter schmerzlich vermisst, auch die NIGHT SCHOOL droht ohne Lucindas führende Hand nun gänzlich auseinanderzubrechen. Allie ist mehr denn je davon überzeugt, dass jeder, den sie liebt, sterben muss. Da wendet sich das Blatt: Studenten aus allen Teilen der Welt reisen an, um sich dem Kampf gegen Nathaniel anzuschließen. Sogar Allies Bruder Christopher will die Seiten wechseln und Nathaniel verlassen. Aber Allie weiß nicht, ob sie ihm trauen kann. Der fünfte Band von NIGHT SCHOOL, das dramatische Finale um Leben und Tod, Habgier, Macht, Tapferkeit und Mut. Temporeich und actiongeladen erzählt und zugleich eine berührende Liebesgeschichte.

Meine Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leidFischer Krüger (25. Juni 2015)

Mit seinem ersten Roman „Ein Mann namens Ove“ hat Fredrik Backman Schweden und die ganze Welt erobert. Fredrik wurde 1981 geboren, hat als Gabelstapler-Fahrer und Kolumnist gearbeitet und wurde als Blogger bekannt. Fredriks zweiter Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“, ist schon ein Riesenerfolg bei den schwedischen Lesern.

Eine ausführliche Beschreibung zu dem Titel gibt es leider noch nicht.

 

Auf welche Bücher freut ihr euch?

Kommt eins davon in meiner Liste vor?

Über eure Kommentare freue ich mich riesig! 🙂

2

„Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt!“ von Jeff Kinney *Noahs Buchvorstellung*

Preis: 8,99 €
Taschenbuch-Ausgabe: 224 Seiten (mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen)
Verlag: Baumhaus Medien (2014; 15. Auflage)
ISBN: 9783843200059
Band 1 der bekannten Comic-Roman-Reihe

Der Klappentext

Greg hat von seiner Mutter ein Tagebuch geschenkt bekommen. Und das, obwohl Tagebücher doch eigentlich nur was für Mädchen sind! Oder etwa doch nicht? Greg jedenfalls beginnt einfach mal darin zu schreiben und zu zeichnen: über seine lästigen Brüder, seine Eltern, seinen trotteligen Freund Rupert, den täglichen Überlebenskampf in der Schule, ein echt gruseliges Geisterhaus und über den verbotenen Stinkekäse.

Warum schreibt Greg ein Tagebuch?

Er will gar kein Tagebuch haben. Seine Mutter zwingt ihn.

Von welchen „Idioten“ ist er umzingelt?

Natürlich von seinem großen Bruder Rodrick und dem kleinen Bruder Manni. Von seinem Klassenkammeraden Fregley und anderen aus seiner Klasse.

Wie würdest du Greg beschreiben?

Er ist ein frecher Junge. Sein Leben steht immer auf dem Kopf.

Wie würdest du das Buch beschreiben?

Lustig-übertrieben mit Chaos.

Läuft für Greg alles glatt?

Nie im Leben! Im ganzen Buch herrscht Chaos.

Hast du vor, auch noch die anderen Tagebücher von Greg zu lesen?

Auf jeden Fall!!

Wie viele lese.helden.punkte vergibst du?

8/10 lese.helden.punkte vergebe ich!

1

Hörbuchrezension „Obsidian – Schattendunkel“ von Jennifer L. Armentrout

Sprecher: Merete Brettschneider

Laufzeit: 10 Stunden 41 Minuten (ungekürzte Ausgabe)

Hörbuch-Hamburg-Verlag, April 2014

Ab 14 Jahren

Genre: Fantasy

 Die Geschichte

Die siebzehnjährige Katy Swartz zieht mit ihrer Mutter vom sonnigen Florida in die graue Kleinstadt Ketterman, West Virginia. Nicht nur, dass sie von dieser Situation wenig begeistert ist – sie kennt in ihrer neuen „Heimat“ keine Menschenseele und hat zu allem Überfluss keinen Zugang ins Internet. Somit kann sie noch nicht einmal ihrem geliebten Hobby, dem Bloggen, nachgehen. Als Katys Mutter sie überredet, bei den Nachbarn zu klingeln, um neue Leute kennen zu lernen, begegnet sie zum ersten Mal Daemon Black. Der sieht zwar wahnsinnig gut aus, ist aber auch genauso unfreundlich, arrogant und ablehnend. Katy freundet sich mit seiner Schwester Dee an und versucht, Daemon so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Dies gestaltet sich allerdings als schwierig, da sich ihre Wege ständig kreuzen und den Jungen außerdem ein dunkles Geheimnis umgibt, in das auch Katy immer tiefer hineingezogen wird.

Dies ist der erste Band der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout. Der zweite Band sowie das Hörbuch erscheinen am 21. November 2014.

Die Helden

Obsidian wird aus der Sicht von Katy erzählt und somit erhält man einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Auch die anderen Charaktere lernt man durch Katys Schilderungen und Eindrücke kennen. Sie selber beschreibt sich als normal, brav und fast schon langweilig. Ein normales Highschool-Mädchen, das ihrer Mutter keinerlei Ärger bereitet und das immer anständige Noten mit nach Hause bringt. Ich finde Katy ganz und gar nicht langweilig. Sie war mir direkt zu Beginn der Handlung sehr sympathisch und ich mag besonders die Tatsache, dass sie Bücher und Bibliotheken liebt und eine leidenschaftliche Bloggerin ist. Außerdem ist Katy in ihrem Auftreten ehrlich und authentisch und sagt (fast) immer, was sie denkt. Sie begegnet Daemon, der sie oft mit Herablassung und Arroganz behandelt, mit der nötigen Patzigkeit und fährt im Laufe der Handlung immer mehr ihre Krallen aus. Wahrscheinlich wird sie auch aus diesem Grund von Daemon als „Kitty Cat“ und „Kätzchen“ bezeichnet, was ihr jedoch überhaupt nicht gefällt. Als sich Daemon in einer äußerst prekären Situation befindet, beweist sich Katy als ungemein tapfer und mutig. Sie stellt sich allen Gefahren und findet immer mehr zu ihrer inneren und äußeren Stärke.

So sympathisch Katy dem Hörer bzw. Leser erscheint, so unsympathisch ist Daemon. Er ist der absolute Macho – unheimlich attraktiv, aber arrogant, überheblich und unhöflich. Hin und wieder zeigt Daemon auch galante, ritterliche Züge, mit denen er sich Bonuspunkte bei Katy und dem Hörer/Leser einhandelt. Trotzdem ist es Katy ein Rätsel, warum Daemon so launenhaft mit ihr umspringt. Erst nach und nach erfährt sie den Grund für sein unfreundliches und abweisendes Verhalten. Ein Teil von Katy fühlt sich von Daemons Art zutiefst abgestoßen, ein anderer Teil von ihr ist fasziniert und hingerissen von ihm. Auch Daemon scheint mit seinen Gefühlen für Katy zu kämpfen. Man bekommt den Eindruck, als würde er vergebens versuchen, nichts für Katy zu empfinden, sie sogar zu vergraulen.

Zwischen Katy und Daemon herrscht von Anfang an eine elektrisierte Spannung – es knistert von den widersprüchlichsten Gefühlen. Die Beziehung und das ganze „Hin und Her“ zwischen den beiden nimmt einen Großteil der Handlung von Obsidian ein und dominiert meiner Meinung nach das Buch.

Die Sprecherin

Merete Brettschneider arbeitet als Synchronsprecherin (Emergency Room u.a.) und Schauspielerin. Außerdem hat sie mehrere Hörbücher eingelesen und wirkt bei verschiedenen Hörspielreihen mit. Merete Brettschneider hat eine sehr angenehme und charmante „Jungmädchen“-Stimme, mit der sie Obsidian so überzeugend interpretiert, dass ich mich sofort in Katys Welt hinein versetzen konnte.

Die eigene Meinung

Obsidian ist ein unterhaltsames und teilweise spannendes Hörbuch, sehr lebendig und authentisch gesprochen von Merete Brettschneider. Auch wenn mich einige Details an die Biss-Trilogie erinnern, setzt sich das Buch doch von anderen Fantasy-Romanen ab. Daemons Geheimnis und mit ihm die fantastischen Elemente der Handlung finde ich erfrischend „anders“. Die Handlung kommt jedoch nur schleppend in Gang und wird am Anfang ganz von der Beziehung zwischen Katy und Daemon bestimmt. Erst im zweiten Drittel des Hörbuchs bringt die Autorin Jennifer Armentrout mehr Spannung in die Geschichte. Zum Schluss gibt es etliche mit Action geladene Szenen, die Armentrout so überzeugend sprachlich gestaltet hat, dass ich mir mehr davon gewünscht hätte. Auch wenn mich die dominierende Liebesgeschichte ein wenig gestört hat, bin ich gespannt auf die Fortsetzung Onyx, die am 21. November 2014 erscheint und werde mir dieses Hörbuch auf jeden Fall zulegen.

Die Bewertung

8/10 lese.helden.punkte

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lese.helden.stoff *Bucheinkauf*

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