Der Inhalt
Erfüllung in der Partnerschaft: Danach sehnen sich alle Paare. Doch das erfordert viel Engagement. Ist einer der Partner hochsensibel, kommen noch zusätzliche Herausforderungen hinzu. In ihrem Buch erklärt Brigitte Schorr, was Hochsensibilität bedeutet und wie sie Beziehungen beeinflusst. Zum Beispiel die Alltags- und Freizeitgestaltung, den gemeinsamen Urlaub oder Konfliktsituationen. Die Autorin gibt praxiserprobte Tipps, wie beide Partner einen guten Umgang miteinander lernen können. Dabei schöpft sie aus ihrem persönlichen Erfahrungsschatz und ihrer Arbeit als psychologische Beraterin. (Quelle: SCM Hänssler)
„Hochsensibel zu sein, heißt, innere und äußere Reize stärker wahrzunehmen als Nicht-Hochsensible. Wer mit dieser Veranlagung geboren wird, reagiert stark auf Gerüche, Geräusche, Stimmungen, Befindlichkeiten anderer Menschen, unausgesprochene Erwartungen und macht sich sehr viele Gedanken (…) über das eigene Sein und den Umgang mit anderen.“ -Brigitte Schorr-
Die Gedanken zum Buch
Brigitte Schorr hat ein interessantes und umfangreiches Buch rund um das Thema „Hochsensibilität“ geschrieben, bei dem sie den Schwerpunkt auf die Hochsensiblität in Beziehungen legt. Die Autorin beschreibt zunächst die hochsensitive Veranlagung – von der viele Menschen geprägt sind – zeigt verschiedene Erklärungsansätze für hochsensibles Empfinden auf und informiert über die Kriterien der Hochsensibilität. Dabei nennt sie vier Kriterien, die hochsensible von normalsensiblen Personen unterscheiden: die schmale Komfortzone, die schnelle Überreizbarkeit, das lange Nachhallen von Ereignissen sowie die individuelle Wahrnehmungsfähigkeit. Desweiteren widmet sich Brigitte Schorr intensiv den Auswirkungen von Hochsensibilität auf eine Partnerschaft. Sie geht auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Energiereserven von hochempfindsamen und normalsensiblen Partnern ein, auf die verschiedenartige Wahrnehmungsfähigkeit, auf unterschiedlich empfundene Körperlichkeit und Sexualität sowie auf den unterschiedlichen Umgang mit freien Zeiten wie auch mit Konflikten. In jedes Kapitel lässt Frau Schorr praktische und umsetzbare Tipps für beide Partner mit einfließen. Sie ermutigt dazu, die eigene Veranlagung der Hochsensibilität – oder die des Partners – zunächst wertfrei zu betrachten und anzunehmen, um sie dann immer mehr als Ganzes schätzen zu lernen – mit allen Schwächen und allen Stärken.
Im letzten Teil des Buches ist der Fragebogen „Bin ich hochsensibel?“ zu finden, der dem Leser und der Leserin Aufschluss über eine mögliche Hochsensibilität geben kann. Außerdem hat die Autorin hilfreiche Website-Empfehlungen und Tipps für weiterführende Literatur aufgelistet.
Die eigene Meinung
„Hochsensible in der Partnerschaft“ ist ein äußerst gelungenes, informatives und wichtiges Buch über eine Thematik, die zwar viele Menschen betrifft, aber häufig gar nicht wahrgenommen oder zur Sprache gebracht wird. Zahlreiche Menschen sind sich – so glaube ich – nicht bewusst, dass sie hochsensibel sind, sondern halten sich eher für überempfindlich und wenig belastbar. Ich denke, dass das Buch für manchen Aha-Effekt bei empfindsamen Leserinnen und Lesern sorgen wird und dass es dabei helfen kann, sich selbst, seine Wahrnehmung und auch sein Gegenüber besser zu verstehen. Nicht zuletzt deswegen, weil Brigitte Schorr auf eine sehr einfühlsame, verständnisvolle und wertschätzende Art über das Thema schreibt. Beim Lesen habe ich deutlich gemerkt, dass sie selber auch zu den hochsensiblen Personen gehört. Sie schreibt somit als „Betroffene“ – aber auch als Expertin und Fachfrau. Obwohl die Autorin als psychologische Beraterin tätig ist und über ein großes Fachwissen verfügt, ist ihr Schreibstil sowohl leicht verständlich als auch anschaulich, und sie bezieht etliche Beispiele aus der Praxis in ihre theoretischen Ausführungen mit ein.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Thematik der Hochsensibilität in diesem Buch ganzheitlich behandelt wird. Hier werden beide „Seiten der Medaille“ beleuchtet – die Herausforderungen, die eine hochsensible Veranlagung mit sich bringt, aber auch die Bereicherung, die diese für das eigene Leben und für das des Partners darstellt. Ich habe gelernt, dass Hochsensibilität auf der einen Seite eine gewisse Einschränkung bedeuten kann, auf der anderen Seite aber eine besondere Gabe sowie eine großartige Chance für ein „tiefes“ Leben und Erleben beinhaltet. 🙂 Ich wünsche, dass jeder hochsensible Mensch diese „Gabe“ als wesentlichen Teil seiner Persönlichkeit akzeptieren und WERT-schätzen kann. 🙂
Die Autorin
Brigitte Schorr studierte Soziologie, Verhaltens- und Erziehungswissenschaften. Sie ist Gründerin und Leiterin des Instituts für Hochsensibilität, arbeitet in der Erwachsenenbildung und bietet als psychologische Beraterin Hilfe für hochsensible Menschen an. (Quelle: SCM Hänssler)
Die Autorin hat weitere Bücher zur Thematik verfasst: „Hochsensible Mütter“ und „Hochsensibilität – Empfindsam leben und verstehen“.
Das Fazit und die Bewertung
Ein wertvoller Ratgeber für hochsensible Menschen, die mehr über sich, ihre Hochsensibilität und einen guten Umgang damit – besonders in Bezug auf die eigene Partnerschaft – erfahren möchten. Auch Nicht-Hochsensible können von der Lektüre dieses Buches profitieren und lernen so ihren hochsensitiven Partner besser kennen und verstehen. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Lese-Empfehlung und damit zehn lese.helden.punkte. 🙂
Klingt gut. Vielleicht sollte ich mir das Buch auch mal genuer anschauen. Wäre auch was für meinen Mann, denn er muss es ja mit mir als hochsensibler Person „aushalten“. 😉
Liebe Grüße und noch einen schönen Restostermontag 🙂
Miriam
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Es lohnt sich echt, dieses Buch zu lesen. 🙂 Ich „nerve“ meinen Mann auch schon ständig damit. 😉 Aber ich finde, es ist auch für Normal-sensible total wichtig, über Hochsensibilität Bescheid zu wissen – das fördert das gegenseitige Verständnis enorm. 🙂
Liebe Grüße und eine gute Woche!
Tina
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