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Zitat zum Sonntag #87 aus: Tanz der Tiefseequalle

 

book and penAm vergangenen Freitag – am 12. Oktober 2018 – wurde auf der Frankfurter Buchmesse der Jugendliteraturpreis verliehen, in den Kategorien „Bilderbuch“, „Kinderbuch“, „Jugendbuch“, „Sachbuch“ und „Preis der Jugendjury“. Demnächst werde ich noch näher auf den Preis, die diesjährigen Preisträger und die ausgezeichneten Titel eingehen.

Doch beim heutigen Sonntagszitat geht es um ein wunderbares Jugendbuch, das zwar nicht mit dem Literaturpreis gekrönt wurde, das aber zur Liste der nominierten Bücher gehört. Ein Buch, das ich sowohl jungen Leserinnen und Lesern ab zwölf Jahren als auch einer älteren Leserschaft unbedingt ans Herz legen möchte. Der Titel mag ein bisschen unverständlich klingen, das Cover etwas eigenwillig wirken. Widmet man sich jedoch dem Inhalt und der großartigen Geschichte, wird beides – Titel und Cover – klarer und gewinnt immer mehr an Kontur. (Ein Aha-Erlebnis beim Lesen ist garantiert.)

Stefanie Höfler erzählt in ihrem zweiten Jugendroman „Tanz der Tiefseequalle“ die Geschichte von zwei Teenagern, die äußerlich absolut unterschiedlich sind. Während die aus Ägypten stammende Sera eine graziöse Schönheit ist, hat Nico etliche Pfunde zu viel auf den Hüften und sieht auf den ersten Blick alles andere als attraktiv aus. Und trotzdem – oder gerade deswegen – lernen sich die beiden kennen. Eine vorsichtige Freundschaft entspinnt sich zwischen Sera und Nico, eine Freundschaft, die langsam stärker und tiefer wird.

Aber: Funktioniert das überhaupt – mit einem übergewichtigen Jungen befreundet zu sein, der von fast allen gemieden und sogar gemobbt wird? (Diese Frage betrifft Sera.) Und: Würde sich so ein schönes Mädchen wie Sera tatsächlich und ernsthaft für einen wie Nico interessieren? (… fragt sich Nico.) Die Autorin gibt in ihrem Werk Antworten auf diese Fragen. Antworten, die weder billig noch abfertigend sind. Vielmehr nähert sich Frau Höfler dem Thema „Aussehen“ sowie der Fragestellung „Wie wichtig ist das äußere Erscheinungsbild?“ sehr feinfühlig, reflektiert und tiefsinnig. Sie verschweigt nicht, dass es schwere Menschen schwer haben im Leben und dass Nico nicht nur mit den Beleidigungen seiner Klassenkameraden zu kämpfen hat, sondern auch mit seinem Gewicht, seinem Aussehen, seinem Anderssein.

Als Sera nach einer konfliktären Situation vorschlägt, einfach abzuhauen, einfach die Flucht zu ergreifen, denkt Nico:

♥ ♥ ♥

Wer so aussieht wie ich, der kann nicht fliehen: Wohin auch immer ich fliehen würde, ich müsste meinen Körper mitnehmen. Und meinen Körper mitzunehmen, bedeutet unweigerlich, ungefähr alle Probleme mitzunehmen, die ich habe, und was für einen Sinn hat dann Flucht?

♥ ♥ ♥

Verlagsseite

Ob es Nico gelingen wird, seinen Körper und alle seine Probleme auch anzunehmen, erfährt man im Laufe des Buches. Es lohnt sich wirklich, in diesen Roman und diese Geschichte einzutauchen und der Tiefseequalle beim Tanzen zuzuschauen.

Ich wünsche euch eine wundervolle Woche – ohne Fluchtgedanken und voller Annahme! 🙂

Herzliche Grüße,

Tina
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„Joe Hart – Geheimprojekt Puma 6 “ von Daniel Kowalsky *Noahs Buchvorstellung*

Preis: 11,99 €
 gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag:  Brunnen ( September 2011)
ISBN: 978-3765511486
Band 2 der Reihe „Joe Hart und die Blauen Tiger“
Genre: Kinder- und Jugendbuch, Krimi
ab 10 Jahren

Der Klappentext

Anfang Oktober – Norditalien. Auf spektakuläre Weise gelingt es der Geheimorganisation TARANTOLA, die beiden Verbrecher Luigi Belmonte und Ryan Smith aus dem Gefängnis zu befreien. Ein Spezialauftrag – Geheimprojekt PUMA 6 – führt die beiden Profis nach Portiragnes an die Mittelmeerküste von Südfrankreich.
Zur gleichen Zeit verbringen Joe Hart und die Blauen Tiger ihre Herbstferien in Portiragnes auf der Pferderanch von Herrn Dietrich. Unbemerkt geraten sie ins Visier von TARANTOLA. Denn Ryan und Luigi verfolgen neben dem Geheimprojekt Puma 6 noch ganz andere Ziele … Und wie es scheint, kann niemand sie aufhalten.
Doch die Blauen Tiger schöpfen Verdacht. Mit neuester Technologie, Mut und Abenteuerlust setzen sie alle Hebel in Bewegung, um hinter das Geheimnis der Verbrecherorganisation zu kommen. Wird es unseren Freunden gelingen, die Pläne von TARANTOLA zu durchkreuzen …?

(Quelle: Brunnen Verlag)

Wer ist Joe Hart?

Joe Hart ist ein Junge aus Düsseldorf.Er ist 12 Jahre alt. Sein Vater ist Spezialagent.

Wer sind die Blauen Tiger?

Die Blauen Tiger sind eine Jugendgruppe, ebenfalls aus Düsseldorf.

Was ist Tarantola?

Tarantola ist eine Verbrecherorganisation, die illegalen Waffenhandel treibt.

Wie würdest du das Buch beschreiben?

Sehr spannend mit spannungsreichen Szenen und Action.

Warum hast du das Buch gelesen?

Ich habe den ersten Teil als Hörbuch gehört.

Wer ist deine Lieblingsfigur?

Meine Lieblingsfigur ist Josua. Er ist ein Abenteurer und Actiontyp.

Wie viele Bände von Joe Hart gibt es bis jetzt?

Es gibt schon vier Joe-Hart-Bücher. Der nächste Band erscheint im Februar 2015.

Wie viele lese.helden.punkte vergibst du?

10/10 lese.helden.punkte vergebe ich!

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„Gregs Tagebuch – Von Idioten umzingelt!“ von Jeff Kinney *Noahs Buchvorstellung*

Preis: 8,99 €
Taschenbuch-Ausgabe: 224 Seiten (mit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen)
Verlag: Baumhaus Medien (2014; 15. Auflage)
ISBN: 9783843200059
Band 1 der bekannten Comic-Roman-Reihe

Der Klappentext

Greg hat von seiner Mutter ein Tagebuch geschenkt bekommen. Und das, obwohl Tagebücher doch eigentlich nur was für Mädchen sind! Oder etwa doch nicht? Greg jedenfalls beginnt einfach mal darin zu schreiben und zu zeichnen: über seine lästigen Brüder, seine Eltern, seinen trotteligen Freund Rupert, den täglichen Überlebenskampf in der Schule, ein echt gruseliges Geisterhaus und über den verbotenen Stinkekäse.

Warum schreibt Greg ein Tagebuch?

Er will gar kein Tagebuch haben. Seine Mutter zwingt ihn.

Von welchen „Idioten“ ist er umzingelt?

Natürlich von seinem großen Bruder Rodrick und dem kleinen Bruder Manni. Von seinem Klassenkammeraden Fregley und anderen aus seiner Klasse.

Wie würdest du Greg beschreiben?

Er ist ein frecher Junge. Sein Leben steht immer auf dem Kopf.

Wie würdest du das Buch beschreiben?

Lustig-übertrieben mit Chaos.

Läuft für Greg alles glatt?

Nie im Leben! Im ganzen Buch herrscht Chaos.

Hast du vor, auch noch die anderen Tagebücher von Greg zu lesen?

Auf jeden Fall!!

Wie viele lese.helden.punkte vergibst du?

8/10 lese.helden.punkte vergebe ich!

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Hörbuchrezension „Obsidian – Schattendunkel“ von Jennifer L. Armentrout

Sprecher: Merete Brettschneider

Laufzeit: 10 Stunden 41 Minuten (ungekürzte Ausgabe)

Hörbuch-Hamburg-Verlag, April 2014

Ab 14 Jahren

Genre: Fantasy

 Die Geschichte

Die siebzehnjährige Katy Swartz zieht mit ihrer Mutter vom sonnigen Florida in die graue Kleinstadt Ketterman, West Virginia. Nicht nur, dass sie von dieser Situation wenig begeistert ist – sie kennt in ihrer neuen „Heimat“ keine Menschenseele und hat zu allem Überfluss keinen Zugang ins Internet. Somit kann sie noch nicht einmal ihrem geliebten Hobby, dem Bloggen, nachgehen. Als Katys Mutter sie überredet, bei den Nachbarn zu klingeln, um neue Leute kennen zu lernen, begegnet sie zum ersten Mal Daemon Black. Der sieht zwar wahnsinnig gut aus, ist aber auch genauso unfreundlich, arrogant und ablehnend. Katy freundet sich mit seiner Schwester Dee an und versucht, Daemon so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Dies gestaltet sich allerdings als schwierig, da sich ihre Wege ständig kreuzen und den Jungen außerdem ein dunkles Geheimnis umgibt, in das auch Katy immer tiefer hineingezogen wird.

Dies ist der erste Band der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout. Der zweite Band sowie das Hörbuch erscheinen am 21. November 2014.

Die Helden

Obsidian wird aus der Sicht von Katy erzählt und somit erhält man einen tiefen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt. Auch die anderen Charaktere lernt man durch Katys Schilderungen und Eindrücke kennen. Sie selber beschreibt sich als normal, brav und fast schon langweilig. Ein normales Highschool-Mädchen, das ihrer Mutter keinerlei Ärger bereitet und das immer anständige Noten mit nach Hause bringt. Ich finde Katy ganz und gar nicht langweilig. Sie war mir direkt zu Beginn der Handlung sehr sympathisch und ich mag besonders die Tatsache, dass sie Bücher und Bibliotheken liebt und eine leidenschaftliche Bloggerin ist. Außerdem ist Katy in ihrem Auftreten ehrlich und authentisch und sagt (fast) immer, was sie denkt. Sie begegnet Daemon, der sie oft mit Herablassung und Arroganz behandelt, mit der nötigen Patzigkeit und fährt im Laufe der Handlung immer mehr ihre Krallen aus. Wahrscheinlich wird sie auch aus diesem Grund von Daemon als „Kitty Cat“ und „Kätzchen“ bezeichnet, was ihr jedoch überhaupt nicht gefällt. Als sich Daemon in einer äußerst prekären Situation befindet, beweist sich Katy als ungemein tapfer und mutig. Sie stellt sich allen Gefahren und findet immer mehr zu ihrer inneren und äußeren Stärke.

So sympathisch Katy dem Hörer bzw. Leser erscheint, so unsympathisch ist Daemon. Er ist der absolute Macho – unheimlich attraktiv, aber arrogant, überheblich und unhöflich. Hin und wieder zeigt Daemon auch galante, ritterliche Züge, mit denen er sich Bonuspunkte bei Katy und dem Hörer/Leser einhandelt. Trotzdem ist es Katy ein Rätsel, warum Daemon so launenhaft mit ihr umspringt. Erst nach und nach erfährt sie den Grund für sein unfreundliches und abweisendes Verhalten. Ein Teil von Katy fühlt sich von Daemons Art zutiefst abgestoßen, ein anderer Teil von ihr ist fasziniert und hingerissen von ihm. Auch Daemon scheint mit seinen Gefühlen für Katy zu kämpfen. Man bekommt den Eindruck, als würde er vergebens versuchen, nichts für Katy zu empfinden, sie sogar zu vergraulen.

Zwischen Katy und Daemon herrscht von Anfang an eine elektrisierte Spannung – es knistert von den widersprüchlichsten Gefühlen. Die Beziehung und das ganze „Hin und Her“ zwischen den beiden nimmt einen Großteil der Handlung von Obsidian ein und dominiert meiner Meinung nach das Buch.

Die Sprecherin

Merete Brettschneider arbeitet als Synchronsprecherin (Emergency Room u.a.) und Schauspielerin. Außerdem hat sie mehrere Hörbücher eingelesen und wirkt bei verschiedenen Hörspielreihen mit. Merete Brettschneider hat eine sehr angenehme und charmante „Jungmädchen“-Stimme, mit der sie Obsidian so überzeugend interpretiert, dass ich mich sofort in Katys Welt hinein versetzen konnte.

Die eigene Meinung

Obsidian ist ein unterhaltsames und teilweise spannendes Hörbuch, sehr lebendig und authentisch gesprochen von Merete Brettschneider. Auch wenn mich einige Details an die Biss-Trilogie erinnern, setzt sich das Buch doch von anderen Fantasy-Romanen ab. Daemons Geheimnis und mit ihm die fantastischen Elemente der Handlung finde ich erfrischend „anders“. Die Handlung kommt jedoch nur schleppend in Gang und wird am Anfang ganz von der Beziehung zwischen Katy und Daemon bestimmt. Erst im zweiten Drittel des Hörbuchs bringt die Autorin Jennifer Armentrout mehr Spannung in die Geschichte. Zum Schluss gibt es etliche mit Action geladene Szenen, die Armentrout so überzeugend sprachlich gestaltet hat, dass ich mir mehr davon gewünscht hätte. Auch wenn mich die dominierende Liebesgeschichte ein wenig gestört hat, bin ich gespannt auf die Fortsetzung Onyx, die am 21. November 2014 erscheint und werde mir dieses Hörbuch auf jeden Fall zulegen.

Die Bewertung

8/10 lese.helden.punkte